Sei Poet

Obwohl die beiden ersten SL ein wenig rustikal wirken (man kann auf die neuen, gebohrten Einstiegs-Seillängen ausweichen), muss die Route wegen der darauffolgenden Seillängen als empfehlenswert eingestuft werden. Diese nämlich warten mit senkrechten Granitrissen á la Yosemite auf, von Finger-, Hand-, bis zu Faust- und Körperbreite (Hände tapen sehr emphohlen!) und lassen jedes Kletterherz höher schlagen (Friends und Keile zT selber legen!).

Routenverlauf

Nach der letzten Lawinengalerie vor Ginzling findet man die östl. Talseite, also den Westhang, von den markanten Lawinenmoränen der Taufenlawine geteilt.. Zu ihrer Rechten befindet sich die "Talasten-Wand" und zu ihrer Linken der Taufenkopf, der zwei große Verschneidungen bildet, deren jeweils rechte Verschneidungswand südwestlich zur Straße herunterschauen. Die rechte Verschneidung ist in ihrer rechten Verschneidungswand von einem Riss durchzogen der den Anstieg vermittelt (sh. Topo).

Zum "Täufer-Quartett" gehören:

* "Sei Poet" VII+; Var. 8 (Route Nr. 214)
* "Sei Prophet" VII-; Var. VIII+ (Route Nr. 456)
* "Sei Chaot" VIII-/VIII (Route Nr. 458)
* "Sei Godot" VIII-/VIII; Var. Supergau IX- / Supergaude VIII+ (Routen 462/463/464)
Zusammenfassung siehe > Nr. 461
(entweder oben bei Routenfilter Routenname "Täufer-Quartett" eingeben oder einfach in die graue Box rechts oben die Nr. 461 tippen).

Material

Die Erstbegeher schlugen zur Standsicherung 9 Normalhaken (belassen) und legten einige Keile und Friends. Zur Zwischensicherung schlugen sie 7 Normalhaken (belassen), legten 13 x einen Keil und 11 x einen Friend.
Inzwischen wurde die Originalführe von Reinhold Scherer an Ständen und neuralgischen Stellen mit Bolts ausgestattet (moblile Sicherungsmittel weiterhin nötig) und mit Varianten versehen: eine voll eingebohrte Ein- und Ausstiegs-Variante ergänzen jetzt "Sei Poet".

Ausgangspunkt

Mayrhofen im Zillertal > Ginzling im Dornaubergtal

Zustieg

Von Mayrhofen nach Ginzling. Ca. 1 km vor Ginzling gleich nach der "Schliffstein-Galerie" rechts parken. Die Straße überqueren und über den Rücken links des Lawinengrabens hinauf bis zum Waldrand, wo man in den Weg einfädelt, der zu den Taufenkopf-Einstiegen hoch führt (ca. 30 Min). Den Einstieg vermittelt ein Riss am Übergang von der SW-Wand zur Südwand der Taufenköpfe, der durch einen etwa 5 m über dem Boden steckenden markanten Ringhaken erkennbar ist...

Abstieg

Über die Route abseilen (Achtung: beim 2. Abseiler zum Stand der linken Var. hinseilen, da sich die Seile im Riss der Original-Route immer verklemmen!).

Die Täufer-Quartett-Routen gehören zu jenen Routen an den Taufenköpfen, bei deren Erstbegehung auf Bolts verzichtet wurde (Kain & Abel, Der Weg der Mimosen, Das kleine Lächeln, Sei Poet, Sei Prophet, Sei Chaot, Sei Godot, Supergau), wobei "Sei Poet" und "Kain & Abel" nachträglich von Sportkletterern zT mit Bolts ausgestattet wurden.