Interessante, abwechslungsreiche Kletterei mit ausreichend vorhandenen Haken und Sanduhren. Die durch das Abpletzen der obersten Felsschicht etwas problematische Felsqualität ist durch massives Abräumen der brüchigen Strukturen in der Route jetzt erstaunlich gut und lässt sich mit der übrigen Westwand nicht mehr vergleichen. Trotzdem bleibt die Route ein alpines Unternehmen und sollte - trotz der nicht all zu großen Wandhöhe - auch vom Zeitaufwand her nicht unterschätzt werden.
Das Gelände oberhalb der 5. SL ist nicht empfehlenswert. Daher: ab dem Ende der 5. SL besser abseilen zu den ohnehin am Einstieg liegenden Rucksäcken (die bei einem Abstieg vom Gipfel über den Kolm Normalweg nur über einen nochmaligen Zustieg erreicht werden).
Routenverlauf
Rechts an die glatte Westwand-Platte grenzen markante Verschneidungen an, die den Anstieg der Route vermitteln (siehe Topo).
Die 4-Sterne-Bewertung bezieht sich nicht auf die nicht empfehlenswerten oberen 4 SL (Wildes Kolmistan, sh. Topo), sondern auf die ersten 5 SL der eigentlichen Route, die für Wiederholer empfohlen werden kann (aus diesen 5 SL ist die brüchige Struktur großteils entfernt, lediglich geputzt muss sie noch werden, was demnächst zu tun geplant ist).
Material
Die von den Erstbegehern geschlagenen Stand- und Zwischenhaken, sowie die gefädelten Sanduhren wurden belassen, sodass Wiederholer mit einem zusätzlichen Satz Cams das Auslangen finden sollten. Aufgrund der Felsstruktur kann es allenfalls nötig sein, dass der eine oder andere Haken von Zeit zu Zeit nachgeschlagen werden muss.
Bis auf das ohnehin wenig lohnende Gelände oberhalb der 5. SL sind Haken und Sanduhren in durchaus vertretbaren Abständen vorhanden.
Ausgangspunkt
Mayrhofen, Brandberg, Kolmhaus, Kolmjoch
Zustieg
Vom Kolmjoch, von wo aus die Westwand des Brandberger Kolms erstmals sichtbar wird, über den grasigen Rücken zum großen zweiten Band aufsteigen (felsige Steilstufe zwischen erstem und zweitem Band ist mit Fixseilen versichert, sonst wäre es V+). Dort angekommen (1 Std. ab Kolmhaus), entweder das Schotterkar nach links zum eigentlichen Wandfuß queren, oder, besser: das Schotterkar an seinem obersten Rand queren, sodass der hier ansetzende Fels zur Querung benutzt wird, statt sich im Schotter über einen Schritt vor, zwei zurück zu ärgern... (der Einstieg ist mit einem Haken markiert).
Abstieg
Entweder vom Stand am Ende der 5. SL einige Meter nach rechts ins lose durchwachsene Gelände queren und die weiteren, unschönen 4 SL bis zum Gipfel des Brandberger Kolms raufklettern (siehe Topo) um über den Normalweg abzusteigen, oder, besser, vom Ende der 5. SL über die Route selbst abseilen. (auch knapp unter dem Gipfel wurde ziemlich weit rechts ein Abseilstand eingerichtet, sodass auch von dort hinunter zur Route und dann weiter über diese abgeseilt werden könnte, siehe Topo).
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