Jenseits von Allem und Nichts

Wenn auch dort und da Vorsicht geboten ist, herrscht doch kompakter, fester, griffiger Fels vor. Die nicht allzu große Steilheit der Wand wird durch ihre Großzügigkeit ausgeglichen, sodass - vor allem in Kombination mit dem anschließenden Abklettern zur Gamsscharte - der Tag gut gefüllt sein sollte (am Nordgrat die markante Felsnadel, den berühmten "Finger", mit seinem gespenstischen "Gipfel" unbedingt mitnehmen!).

Routenverlauf

Eingestiegen wird über jene Felszunge, die am rechten Rand der im linken Wandbereich am höchsten hinaufreichenden Schneeflanke am weitesten herabreicht =|:) (kennsti aus?) Deutlich unterhalb des "schwarzen" Wandgürtels Quergang über zT lose herumliegende Schülpen nach links zum massiven Pfeiler, der die Platten oberhalb des "schwarzen" Wandgürtels links vertikal begrenzt und in seiner zweiten SL gleich mit einem coolen Piaz-Riss aufwartet. Sodann immer an diesem Pfeiler empor, die Diagonal-Rampe "Langvorelli" überquerend in die Plattenwand, in der bis zum Ausstieg am Gipfel geklettert wird.

Material

Die Erstbegeher schlugen zur Standsicherung 3 NH (belassen), nutzten Sicherungszacken und legten Friends. Zur Zwischensicherung fädelten sie 1 SUen (belassen) und legten dort und da einen Friend.

Ausgangspunkt

Mayrhofen/Zillertal, Zillergrund, Bärenbad, Staumauerkrone, Plauener Hütte

Zustieg

Mayrhofen > Zillergrund > Bärenbad > Staumauerkrone > Plauener-Hütte. Von dort auf dem markierten Weg Richtung Einstieg des Gamsscharten-Klettersteigs (zwischen Richterspitze und Nördl. Schwarzkopf). Ein Stück bevor der Weg ins unter der Richterspitze liegende Kar leitet rechts zum Wandfuß des Nördl. Schwarzkopf auf- und im linken Teil der NW-Wand am höchsten Punkt der Schneeflanke einsteigen.

Abstieg

Über den Nordgrat zur Gamsscharte abklettern (hin und wieder kann bei Bedarf an alten Schlingen auch ein Stück abgeseilt werden), ab der Scharte über den Klettersteig zum Wandfuß der Richterspitze und von dort über den markierten Weg zurück zur Plauener Hütte. Beim Erklettern und Überschreiten des am Nordgrat markant aufragenden "Fingers" finden sich am südlichen Einstiegswandl 2 Bohrhaken (6+/7-), ein Stück höher ein Stand mit 2 alten NH und am (etwas gespenstisch dünnen) Gipfel haben Tschak und Darshano eine sensibel gelegte Abseilschlinge hinterlassen. Da es vor dem südl. Einstiegswandl unlängst einen offensichtlich gröberen Felsausbruch gegeben hat, ist unklar, wie schwierig bzw. grobblockbrüchig eine Umgehung des Fingers dadurch geworden ist.